Das geplante Virenmonitoring bei lebenden Bienenvölkern stellt die erste mehrjährige Prävalenzerhebung für sieben Bienenviren in Österreich dar (ABPV [Akute Bienenparalyse Virus], BQCV [Schwarzes Königinnenzellen Virus], CBPV [Chronische Bienenparalyse Virus], DWV [Flügeldeformationsvirus], IAPV [Israelisches Akute Paralyse Virus], KBV [Kashmir-Bienenvirus], SBV [Sackbrutvirus]). Über das Vorkommen von Viren in Österreich ist bisher nur begrenztes Wissen vorhanden. Ein Großteil der bisherigen Untersuchungen in Österreich wurde an Bienenproben von abgestorbenen oder auffälligen Völkern und von Völkern mit Vergiftungssymptomen durchgeführt (Berényi et al., 2006, Appl Environ Microbiol; Girsch et al., 2012, Endbericht „MELISSA“). Diese Ergebnisse erlauben keine gesicherten Aussagen über die generelle Prävalenz der untersuchten Bienenviren. In toten, geschwächten oder erkrankten Völkern ist mit einem anderen Virenspektrum zu rechnen als in gesunden Völkern. Durch das Virenmonitoring wird die Datenlage für unauffällige Bienenvölker aufgrund der Zufallsauswahl der Bienenstände wesentlich verbessert. Das Untersuchungsspektrum wird gegenüber dem Vorläuferprojekt „Zukunft Biene“ um vier Viren erweitert. Die Untersuchungen werden auf 3 Vegetationsperioden ausgeweitet und erlauben mögliche Schwankungen in der Prävalenz zwischen den Vegetationsperioden zu messen. Zahlreiche internationale Studien zeigen, dass es bezüglich der Prävalenz von Bienenviren zwischen den Regionen und den Erhebungsjahren beträchtliche Unterschiede gibt. Es sind daher entsprechende eigene Untersuchungen erforderlich, um Informationen zur Situation in Österreich zu erhalten.